Adolf Krohn

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Unternehmenskauf und Verkaufsbetrug

Vor hochkarätig und psychologisch geschulten Abzockern ist niemand sicher. Selbst gestandene mittelständische Unternehmer fallen Jahr für Jahr und scharenweise auf Methoden herein, die immer nach dem gleichen Grundmuster durchgeführt werden.

Eine dieser Methoden wollen wir im nachfolgenden Beispiel darlegen:

Ein sogenanntes Vermittlungsunternehmen, welches sich als Vermittler bei Unternehmensverkäufen den späteren Opfern gegenüber darstellt sucht sich verkaufsbereite mittelständische Unternehmer. Die idealen Opfer sind meistens schon etwas älter und wollen sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurückziehen.

Gefunden werden diese mit unverfänglichen Annoncen, den Methoden des Telefonmarketings, Mitteilungen in Verbandsblättern, Kontaktbörsen, usw..

Hat ein mittelständischer Unternehmer den so ausgelegten Köder mit dem unsichtbar verborgenen Haken gebissen, wird er, ähnlich wie es ein Angler mit einem großen Fisch macht, hier psychologisch geschult an Bord geholt oder wenn sich während der ersten Gespräche herausstellt, dass nichts zu holen ist, als uninteressante Beute ins Wasser zurück geworfen.

Dies läuft z.B. so ab: Der Unternehmer, der verkaufen möchte, wird zuerst direkt kontaktiert und hinsichtlich seiner Absichten befragt. Hierbei werden gleichzeitig alle wichtigen Details abgefragt wie Eigentümer, Gesellschafterkreis, Zeitraum usw..

Verläuft diese Gespräch zufriedenstellend für den Abzocker ist die Schleimspur gelegt, ein Termin für ein detailliertes Gespräch wird vereinbart.

Weil der Abzocker andere Ziele als den Unternehmensverkauf verfolgt, wird im Gespräch gleich zu Anfang sichergestellt, dass alle Entscheider für einen Verkauf anwesend sind. Ist dies nicht der Fall, wird der Termin abgebrochen, der Fisch zappelt weiter an der Angel.

Wenn alle vorhanden sind, wird die Kaufpreisvorstellung erfragt und nach einem von dem Abzocker gesteuerten Gesprächsprozess, bei dem die wichtigsten Unternehmensdaten (Bankverbindung, Kassenstand, Bilanzdaten, Kreditwürdigkeit, usw.) abgefragt werden, die Verkaufsmöglichkeit des Unternehmens mit einem Preis der oberhalb des vom Unternehmer genannten Verkaufspreises liegt, vom Abzocker bestätigt.

Nach nochmaliger Überprüfung, ob alle Handlungsberechtigten für einen Unternehmensverkauf anwesend sind wird unter wiederholter Vorgaukelung, dass man das Unternehmen leicht zu einem über die ursprünglichen Kaufpreisvorstellungen des Unternehmers verkaufen können folgt die Überleitung auf die tatsächlichen Absichten des Abzockers.

Das primäre Ziel des Abzockers ist es, für die Verkaufsbemühungen die Annoncenkosten für die Veröffentlichung der Verkaufsabsicht in einer überregionalen Zeitung sofort und im Vorfeld bezahlt zu bekommen. Dies entweder in Bargeld oder als Scheck.

Diese Ziel wird so eingeleitet, dass man jetzt in der Fortführung des Gespräches versucht einen Auftrag zu erhalten, mit dem gegen eine Provisionszahlung der Verkauf des Unternehmens in Auftrag gegeben wird. Provisionen werden nach diesem Auftrag nur nach Zahlung des Kaufpreises fällig. Absolut unverdächtig, weil es nicht auf den Verkauf den Unternehmens sondern auf den Verkauf von Annoncen ankommt. Dies erkennt der Abgezockte, der sich in Vorfreude auf den Kaufpreis im Millionenrausch befindet, in diesem Stadium nicht mehr.

Die meisten unterzeichnen den Auftrag in dem auch die Zahl der Annoncen geregelt wird, geben gegen eine Quittung den Scheck oder Bargeld für die Kosten der vereinbarten Annoncen ab, und dort liegt der Gewinn für den Abzocker. Annoncen die in diesem Vertrag mit ca. 1.000,00 DM je Veröffentlichung berechnet werden, kosten bei der Zeitung tatsächlich nur deutlich unter 100,00 DM. Und mal ehrlich, 4.000,00 DM für Annoncen, bei einem sicher angenommenen Kaufpreis von über eine Millionen DM., wer zahlt das nicht? Wenn ihr Unternehmen auch noch notleidend ist, der Abzocker verspricht ihnen alles, nur um das Geld für die Annoncen von ihnen zu erhalten, dann muss halt das Geld zusammen geliehen werden, auch das gab es.

Ich kenne ihren Einwand als gestandener Unternehmer: Mir kann das nicht passieren!

Nur, die hier vorgestellte Abzockermethode läuft unter wechselnden Firmennamen, trotz ermittelnder Staatsanwaltschaft schon fast zehn Jahre und ausweislich der aufwendigen Büros dieser Abzocker sogar äußerst ertragreich.

Mit ähnlich perfiden Methoden werden auch Hobbyautoren abgezockt, die nach dem sie ihr Buch fertiggestellt haben, einen Verlag suchen.