Adolf Krohn

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Gegenleistungen der Korrupten

Auftragsvergabe ohne Wettbewerb zum überhöhten Preis zu Lasten des Unternehmens oder der öffentlichen Kassen mit anschließender Beuteteilung.

Bestätigung nicht erbrachter Leistungen in allen Bereichen der Leistungserbringung.

Beispiele aus unserer Prüfungspraxis mit einer jeweiligen Schadenssumme oberhalb einer Millionen DM:

Aber auch die höher entwickelten Korruptionsformen werden von den Korrupten mit entsprechenden Gegenleistungen vergütet. So können zum Beispiel gesetzliche Entwicklungen nach dem in Deutschland möglichen legalen Einkauf von Abgeordneten beeinflusst werden. Die Auftragsvergabe kann durch Abgeordnete, Minister usw. natürlich bei der bei uns braven Beamtenschaft auch ohne schriftliche Weisungen beeinflusst werden.

Auch die Beschleunigung behördlicher Abläufe oder überhaupt die gewünschte Bearbeitung und Entscheidung wird nach den Ausführungen im Buch "Der Preis des Schweigens" von Eberhard von Brauchitsch schon länger durch Abgaben an Parteien realisiert.

Die seit langem diskutierte umfassende Kronzeugenregelung, die einen Rechtsanspruch auf Straffreiheit sichert, wird durch Lobbyisten, sicherlich auch zum Schutz der Wirtschaftskriminellen verhindert. Es gibt zwar zwischenzeitlich eine Kronzeugenregelung, die aber so schwach ausformuliert wurde, dass eine Offenbarung unverändert mit hohen persönlichen Risiken befrachtet ist und letztendlich in der Strafsachenaufklärung keine nennenswerte Rolle spielt. Mit demselben Hintergrund werden Strafverfolgungsbehörden bewusst oder zufällig schwach gehalten. Regional agierende Strafverfolger stehen den global agierenden Abzockern und Kriminellen mit absolut unzureichenden Hilfsmitteln gegenüber. Das Steuerrecht wird so fortentwickelt, dass es den Abzockern nutzt, die Beute möglichst steuerfrei zu sichern. Das Gesetzgebungsverfahren wird offensichtlich beeinflusst, um z.B. die erreichten Pfründe zu erhalten. Auch EU-Bestimmungen im Zusammenhang mit der Korruptionsbekämpfung werden in Deutschland oft auffällig langsam, oder erst nach Sanktionsandrohung umgesetzt. Die politisch geführte Treuhandanstalt baute mit Wissen der politischen Ebene in Bonn kein alle Treuhandunternehmen umfassendes, industrieübliches internes Kontrollsystem auf. Dies mit der Folge, dass in den "Neuen Ländern" paradiesische Verhältnisse zur Schwarzgeldproduktion und zum Abzocken entstanden sind.

Auf Behördenvertreter wird aus dem politischen Umfeld Einfluss genommen, um Funktionäre zu schützen. Gerichte werden aus dem gleichen Grund, zunehmend durch Parteipolitiker unterwandert. Staatsanwälte sind sowieso weitgehend weisungsgebunden. Unabhängige Ermittlungsrichter sind anders als in Italien und Frankreich in Deutschland nicht üblich. Politische Mandatsträger und ihre parteipolitischen Günstlinge unterwandern unseren Staat zunehmend, vergleichbar mit der Metastasenbildung, bei einem an Krebs erkrankten Menschen, im letzten Krankheitsstadium.

Oder ein Ostdeutscher brachte es einmal auf die folgende Formel:

"Früher unter den Kommunisten wussten wir dass wir nichts sagen durften, aber wir wussten wem wir nichts sagen durften."

"Heute in der Demokratie dürfen wir auch nichts sagen, aber wir wissen nicht wem wir nichts sagen dürfen."

Durch diese Aussage wird deutlich, dass unsere Abzocker sich sehr häufig hinter einem Biedermannimage verbergen und nicht persönlich handeln, sondern durch Mitarbeiter handeln lassen.

Es wird auch deutlich, dass parteiabhängig Handelnde eben kein Zeichen auf der Stirn haben, welcher Partei sie die Anstellung verdanken.

Tatsächlich sind in unserem Land die negativen Strukturen so vielfältig und undurchschaubar, dass man die Ursachen für unerklärliche Nachteile nur selten feststellen kann.

Besonders unappetitlich ist die in 2000 ausgebrochene Diskussion über die Hinterlassenschaft der STASI (DDR - Staatssicherheit). Seit zehn Jahren wurden in die zehntausende gehende Bürger der früheren DDR nach der Wiedervereinigung auf der Grundlage der STASI-Unterlagen politisch und wirtschaftlich erledigt, aus dem öffentlichen Dienst entlassen und sehr viele sogar strafrechtlich verurteilt. Jetzt, als herauskommt, dass es noch nicht vernichtete Abhörprotokolle gibt, mit denen nach der Einschätzung von Strafrechtlern, Straftaten auch westdeutscher Politiker aufgeklärt werden könnten, sollen diese Unterlagen nicht ausgewertet werden.

Blankes Entsetzen über den demokratischen Rechtsstaat kann man nicht nur bei den Bürgern der früheren DDR feststellen.

Voraussetzung für die vorstehende Entwicklung war die in Deutschland, seit etwa 1970 expansiv entwickelte Infrastruktur, für erfolgreiche Wirtschaftskriminalität und die in dieser Zeit eingetretene moralische Zeitenwende in Deutschland.