Adolf Krohn

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BSE und andere Panschereien, eine Folge der Entsorgungs- und Schieberwirtschaft

Abfallentsorgung durch Einschleusung in die Nahrungskette

Eine besonders furchtbare Variante der illegalen oder zum Teil politisch legalisierten weil übersehenen oder geduldeten Schieberwirtschaft mit gefährlichen Abfällen war die Entsorgung über das Viehfutter oder die direkte Verwertung der Abfälle als Bestandteile der Wurst und anderer Nahrungsmittel. Furchtbar deshalb, weil die Folgen von BSE und die damit zusammenhängende neue Variante Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJD), einer Gehirnerkrankung des Menschen, überhaupt noch nicht abzuschätzen ist. Bisher weiß man nur, dass die jeweilige Krankheit für Mensch und Tier absolut tödlich ist. Die Ansteckungswege und genaue Ursachen der Krankheitsauslösung sind noch nicht erforscht. Selbst bei der Inkubationszeit (Zeitraum von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit) herrscht weitgehende Unsicherheit. Dennoch glauben Wissenschaftler, dass dieser Zeitraum beim Menschen ca. 15 Jahre dauern kann.

Ich kann mich noch an einem gemeinsamen Geschäftsessen in 1996 mit einem Engländer erinnern, der ein Beefsteak, natürlich englisch also blutig bestellte, und ich ihn zwischen zwei Bissen fragte, ob er keine Angst wegen BSE habe. Worauf er englisch zurückhaltend antwortete alles Unsinn und Panikmache. Meine Antwort darauf war, das werden wir sehen, wenn wir England in 10 Jahren neu besiedeln müssen. Trotz der bei Engländern erziehungsbedingt stets zu beobachtenden Selbstbeherrschung, konnten Schluckbeschwerden und eine Veränderung des Gesichtsausdruckes bei meinem englischen Gastgeber festgestellt werden.

Diese Kommunikation war zwar nur als - zugegeben - sarkastische Unterhaltung gedacht, sie traf irgendwie aber dennoch die Unsicherheit in der damaligen Zeit, von der England als vermutliches Ursprungsland von BSE besonders betroffen war.

Obwohl schon mit internationaler Beobachtung in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in England mit weitgehender Sicherheit erkannt wurde, dass eine für den Menschen tödlich verlaufende neue Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJD) durch Überwindung der Artenschranke vom Schaf auf das Rind und von dort auf den Menschen übertragen wurde, wiegte man sich in Deutschland offiziell in Sicherheit, indem man sich selbst als BSE-frei erklärte. Damit das so bleibt, wurde zuerst überhaupt nicht getestet. Selbst bei krankheitsbedingt durch Notschlachtung gestorbene Tiere wurden Tests einfach nicht vorgeschrieben. Die Bombe platzte erst, als der erste BSE-Fall in Deutschland durch einen freiwilligen Test entdeckt wurde. Danach ging es ganz schnell bergauf mit der Zahl der erkannten BSE-Fälle und sehr schnell bergab mit der gesamten Fleischwirtschaft. Viele Details, die jetzt offenbar wurden, verdarben den Kunden den Appetit auf Fleisch so nachhaltig, dass der Rindfleischmarkt zusammen brach. Manche Verbraucher mochten gar kein Fleisch mehr, andere wichen auf Schweinefleisch, Fisch und Geflügel aus. Möglicherweise daran glaubend, dass dieses Fleisch trotz Kadavermehlverfütterung noch gesund ist. Verständlich, warum soll ein Normalverbraucher auch die Information haben dass BSE bis zum Ausbruch der Krankheit ca. 3 Jahre braucht und Fische Geflügel und Schweine zwar auch zur Abfallentsorgung missbraucht wurden, aber im Regelfall nur über eine Lebenszeit von 1 - 2 Jahren verfügen, also allein schon wegen der frühen Schlachtung nach dem heutigen Kenntnisstand nicht erkranken können. Das gilt zwar auch für Kälber, die nach ca. 18 Monaten geschlachtet werden, aber der Verbraucher hat zwischen Kühen und Kälbern keinen Unterschied gemacht.

Das Ausweichen der Verbraucher auf Fleischprodukte, die nicht vom Rind stammen, wird in keiner Weise wissenschaftlich gestützt. Nach dem heutigen Kenntnisstand ist es wissenschaftlich eben nicht widerlegt, das durch den Genuss von Milch und Käse aus Kuhmilch der BSE-Erreger - oder was auch immer dafür gehalten wird - auf den Menschen übertragen wird und möglicherweise erst in Jahrzehnten die neue Gehirnkrankheit beim Menschen auslöst. Aus dem Kreis der wenigen Forscher, die sich bisher mit diesem Thema beschäftigen, kommen schon Forderungen alle Tiere und auch die Milch zu testen, um den Verbraucher zu schützen. Auch eine deutliche Aufstockung der Forschungsmittel wird nicht ohne Grund gefordert.

Solange nicht die wahrscheinlichste Ursache für BSE nämlich die Verarbeitung von Tierkadavern zu Tierfutter beseitigt wird, kann sich langfristig nichts an unseren Lebensmitteln verändern. Dass die Abfallentsorgung über den Tiermagen unter falschem Etikett durchgeführt wurde war klar. Natürlich bezeichnete man die verarbeiteten Abfälle in der Futtermitteldeklaration nicht als Tierkadavermehl, sondern als Tiermehl, was dem Tierfutter beigemischt und als sogenanntes Kraftfutter verkauft wurde. Menschen auf dem "Lieschen Müller Niveau" (Synonym für etwas dumm und einfältig), konnten sich unter Tiermehl noch ein speziell für Tiere hergestelltes Mehl vorstellen, dass Kadaver verfüttert werden, brauchte ja nicht jeder zu wissen. Schlimm genug, dass man Pflanzenfresser zu Kannibalen machte und noch macht, die neben ihren eigenen Artgenossen auch Hühner, Katzen, Hunde, Schweine, Pferde usw. als Tierkadavermehl zum Fressen bekamen. Weil Energie zum Erhitzen der Abfälle Geld kostet wurde zusätzlich festgestellt, dass man dieses Kadavermehl nicht einmal hinreichend wärmebehandelt hatte um Krankheitskeime abzutöten. Auch da waren die Deutschen natürlich wieder absolute Spitze bei der Selbstbeweihräucherung, in dem schnell erklärt wurde, dass das Deutsche Verfahren der Tiermehlherstellung aus Kadavern, wegen der höheren Temperaturen sicher sei. Unsinn, wie durchgeführte Tests bewiesen. Auch englisches Rindfleisch könne, so behauptete ein Landwirtschaftsminister im Fernsehen auf dem Höhepunkt der Krise in England auf keinen Fall nach Deutschland kommen. Er wurde schon wenige Tage später im gleichen Sender blamiert, als ein Reporterteam mit einer Plastikkuh in Originalgröße von England über Frankreich und Belgien nach Deutschland fuhr und nicht ein einziges Mal kontrolliert wurde. Auch die Tatsache, dass damals weltweit unverkäufliche englische Rinder zuerst nach Holland gebracht, dort einige Monate weideten und dann als holländisches Rind nach Deutschland verkauft wurde, gehörte zu den vielen Kleinigkeiten mit schlimmer Wirkung, die hier nur am Rande erwähnt werden. Viel schlimmer war, dass durch Aufkaufprogramme der EU, die englischen Kühlhäuser mit Fleisch gefüllt waren, diese sich über wundersame Absatzkanäle wieder gelehrt haben, obwohl das Fleisch nicht verkauft werden durfte. Auch wenn man versuchte darzulegen, dass die Ware illegal in das ferne Russland transportiert wurde, kam doch sehr schnell heraus, dass dieses unverkäufliche Fleisch den Weg in die kontinentalen Küchen und Wurstfabriken gefunden hatte.

Noch schlimmer war, dass die mit Kadavermehl in England überfüllten Siloanlagen auch geleert wurden, indem diese Abfälle, welche im eigenen Land nicht mehr verfüttert werden durften, zu den europäischen Nachbarn u.a. auch nach Deutschland exportiert wurden.

Vielleicht ist erst durch diese illegale Entsorgung das BSE flächendeckend in Europa verbreitet worden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Produkte aus Rind, wie z.B. Fleischextrakte, Gelantine, Tierfette, usw. uneingeschränkt global als Nahrungszusätze und/oder als Tierfutter gehandelt wurden. Selbst bei der Herstellung von Medikamenten kamen Produkte aus Rindern zum Einsatz, die erst in 2001, zumindest in Deutschland verboten werden. Augenwischerei zur weiteren Verdummung der Verbraucher, was jeder weiß, der sich die globalen Handelsströme auch bei Medizinprodukten ansieht.

Aber, dies wurde im Laufe weiterer Untersuchungen auch bekannt, nicht alle Entsorgungswege führten über Kadaver-Tiermehl-Tierfutter-Tiermagen als Fleisch und Wurstprodukte auf unseren Tisch. Es ging auch noch preiswerter. Das sogenannte Separatorenfleisch, aus den Schälmaschinen, in denen die Knochen von Fleischresten befreit werden sollen, enthielt im nicht unerheblichen Ausmaß auch Bestandteile des Rückenmarks, welches von Wissenschaftlern als besonders gefährlich eingestuft wurde. Kenner der Branche wissen natürlich auch, dass man die Knochenschälmaschinen so einstellen kann, dass von den Knochen nicht mehr viel übrig bleibt. Und damit die Knochen- und Fleischpampe nicht als solche bezeichnet werden musste, erfand man dafür das Wort "Päd", welches durch Zusatzstoffe ein mit Fleischwurst vergleichbares Aussehen erhielt und z.B. in Fleischsalaten und ähnlichen Produkten, die von den Verbrauchern vermeintlich gekaufte Fleischwurst ersetzte. Geschmack brauchte das Zeug nicht haben, weil die Salate hinreichend mit Mayonnaise gewürzt waren. Dieselbe Gefahr gilt für Innereien, die ebenfalls in der Wurst gefunden wurde. Gerade in der Wurst lässt sich unter den geeigneten Gewürzen natürlich viel Abfall verstecken, der sonst für viel Geld entsorgt werden muss. Dass die Verarbeitung in der Wurst ein idealer Weg der Abfallentsorgung ist ergibt sich allein schon aus der Geschmacksveränderung, die durch Gewürzbeigaben und sonstiger chemischer Hilfsstoffe gesteuert werden kann. Wenn dann der örtliche Dorfmetzger als Selbstschlachter genauso selbstsicher verkündet, dass er wisse aus welchem Stall, dass von ihm verarbeitete Tier komme, sollte man ihn getrost schwatzen lassen. Auch die Wurst beim Dorfmetzger kommt in der arbeitsteiligen Wirtschaft weit überwiegend aus den großen Wurstfabriken. Darüber hinaus gibt es sogenannte Metzger, die sich zwar noch so nennen, aber nicht einmal mehr schlachten. Es sind nur noch Teilkaufhäuser im Miniformat. Sie täuschen oft nur noch den Handwerksbetrieb vor.

Bei dieser Schieberwirtschaft wirken sich speziell in Deutschland drei Faktoren besonders fördernd aus. Das eine sind die im Rahmen der Schieberwirtschaft künstlich in die Höhe getriebenen Entsorgungskosten, die dazu führen, dass selbst für den Dorfmetzger die Entsorgungskosten ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor sind. Also möglichst alles mit viel Gewürzen in die Wurst verstecken. Als weiterer Faktor wirkt sich der zu beobachtende Moralverfall in der Bevölkerung aus. Man macht alles, Hauptsache es bringt Geld.

Als dritter Faktor kommen die schwachen Kontrollstrukturen hinzu, die zum Teil wieder dadurch beeinflusst werden, dass in unserem Land die Korruptionsstrukturen, vor dem Hintergrund des ständigen Geldbedarfs der Parteien, besonders stark ausgeprägt sind. Hier lässt auch die politische Behandlung des Nitrofenskandals (siehe unten) im Mai 2001 vermuten, dass die verzweifelten politischen Versuche der Volksberuhigung durch Verniedlichung, nicht nur deshalb in den Medien stattfinden, sondern die Politik auch wegen des nahen Wahlkampftermins an die vielen möglichen Spenden der großen Wirtschaftsverbände dachte. Insbesondere in der Wirtschaftskriminalität haben wir das viel gescholtene Italien seit vielen Jahren auf einen klaren zweiten Platz verwiesen. Als Beispiel sei hier nur der etwas ältere Weinskandal genannt, der vielen Winzern die Existenz kostete. Einige verbrecherisch handelnde Weinvermarkter veränderten saure Billigweine unter Einsatz eines stark süßenden Frostschutzmittels u.a. zu hochwertigen Spätlesen, Beerenauslesen und Eisweinen. Jeder in der Branche wusste, dass die Weinberge die vermarkteten Mengen aber auch das Wetter an der Mosel diese Qualitäten nicht hergaben. Auch die politischen Funktionäre müssen es gewusst haben. Ob sie es wissen wollten ist die andere Frage.

Die neueste Entwicklung zeigte die in 2002 aufgedeckte Beimischung von Medizinabfällen, u.a. Antibabypillen im Flüssigzucker der Lebensmittelindustrie. Verbraucher wurden mit dem Flüssigzucker über süße Getränke und Speisen kostenlos mit mit Hormonen versorgt.

In diesem Zusammenhang ist auch daran zu erinnern, dass Kadavermehlbeimischungen in der Futterdeklaration für die Bauern seit ca. 1985 nicht mehr zu erkennen waren. Es kann hier vermutet werden, dass die Änderung der Kennzeichnungspflicht auch durch Spenden der Futtermittelindustrie an wichtige politische Parteien begleitet wurde. Insoweit ist es absolut glaubwürdig, wenn die Bauern, bei denen BSE im Tierbestand festgestellt wurde, behaupten, dass sie nie Kadavermehl verfüttert haben. Sie haben es nur nicht gewusst, weil es selbst dann beigemischt war, wenn damit nicht gerechnet werden konnte und es sogar ausdrücklich gesetzlich verboten war. Dann gibt es da noch etwas, nämlich die sich anbiedernden Journalisten, die aus Furcht vor kleinen Sanktionen und Schikanen des Geldadels und der Parteien von Verunreinigungen durch Tiermehl und nicht von verbotenen Beimischungen schreiben. Auch beim Weinpanscherskandal schrieben einige von infizierten und nicht von gepanschten Weinen. Schließlich möchte man beim nächsten Presseball noch eingeladen werden. Auch die Annoncenaufträge braucht man zum Überleben. Diese Spielart des sogenannten freien Journalismus kennen wir seit vielen Jahren aus der hochgradigen Wirtschaftkriminalität im Parteienumfeld, wo man diese Vorgänge dann mit dem positiven Begriff Spenden verniedlichte.

Übrigens diese Bequemlichkeit der Journalisten lässt sich auch auch bei der Berichterstattung über Rechtsradikale verfolgen. Nach meiner Recherche sind diese Glatzköpfe meistens Schul- und Berufsversager. Warum werden diese dann geadelt in dem man sie "Skinheads" nennt, wenn es Dummköpfe sind?

Da die Phantasie der Abfallentsorger sehr weitgehend ist, blieb es natürlich nicht bei der Beimischung in Trockenfutter. Auch junge Kälber wurden als Kannibalen und Entsorger missbraucht. Kälber, die sich in der traditionellen Landwirtschaft mit Milch aus der Mutterkuh ernähren, bekamen, weil die Milch der Mutterkuh bei den Molkereien mehr Geld brachte, Milchersatzstoffe zum Trinken. Kalorienreich waren diese Flüssigkeiten, sie sahen bei einem flüchtigen Blick auch aus wie Milch. In den Produkten war im Regelfall auch Magermilch enthalten, sie war aber auch mit Fetten aus der Kadaververwertung angereichert. Selbst Fettabfälle aus industriellen Prozessen wurden über diesen Entsorgungsweg verwertet oder in den Nahrungskreislauf eingeschleust. Schließlich soll auch das Kalb gut genährt werden und nur wenige Zeit im teuren Stall rumstehen. Nur möglichst schnell schlachtreife Tiere bringen die erforderlichen Umsätze. Und die eingesparten Entsorgungskosten für die verfütterten Abfälle waren auch nicht schlecht für den Gewinn. Eine Nahrungsmittelproduktion, die der Staat sich einschließlich der auf Deutschland entfallenden EU-Zuschüsse in 2000 für die gesamte Landwirtschaft immerhin über 28 Milliarden DM kosten ließ. Man kann nur sagen, guten Appetit, für das, was der Steuerzahler da fördert.

Wer aber glaubt mit totalem Fleischverzicht dem Risiko an der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJD) zu erkranken zu entgehen, der irrt sich.

Gelantine ein typisches weit verbreitetes Produkt aus Rindern ist in sehr vielen Speisen enthalten. Ich nenne hier nur stellvertretend für Tausende andere Produkte Speiseeis, Fertigsuppen, Kuchen, Puddingpulver usw. Auch die beliebten Brühwürfel sind hochkonzentrierte Rinderprodukte, die in sehr vielen Speisen enthalten sind.

Dann sind da noch unterschiedliche Medizinprodukte zu nennen. Konkret heißt dies, dem Ansteckungsrisiko entgehen zu wollen käme dem totalen Essensverzicht, also dem Hungertod gleich. Dagegen ist das Erkrankungsrisiko nach dem bisherigen Erkenntnisstand noch als sehr gering einzustufen. Wegen der geringen wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnisse kann man aber derzeit auch noch nicht ausschließen, dass die Abfallverwertung über die Einschleusung in die Nahrungskette als die größte Entsorgungskatastrophe in die Geschichte der Menschheit eingeht. Bisher nehmen wir an, dass nachweisbar erst ca. 160 Menschen an der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJD), davon mit Abstand die meisten in England gestorben sind. Weil diese Erkrankung bei älteren Menschen nicht unbedingt erkannt werden muss, können es natürlich auch wesentlich mehr gewesen sein. Auch ob die jetzt vermutete Inkubationszeit wirklich 15 Jahre beträgt oder vielleicht doch 40 oder 50 Jahre, werden wir erst später erfahren. Die Bekämpfung wird erst dann möglich sein, wenn genügend Forschungsergebnisse vorliegen, hier stehen wir unverändert erst am Anfang.

Kommt es zu dieser ganz grossen, von der europäischen Landwirtschaft ausgehenden Katastrophe, dann ist zu befürchten, dass auch z.B. der amerikanische Kontinent nicht ganz verschont wird, weil Produkte aus den europäischen Viehbeständen weltweit gehandelt werden. Das heißt, z.B. Verbraucher in Argentinien, den USA und Kanada, die durch eine ganz andere Landwirtschaft nie Abfälle aus Tierkadavern in die Nahrungskette eingeschleust haben, könnten theoretisch auch von der europäischen Entsorgungs- und Schieberwirtschaft betroffen sein. Vielleicht nicht in dem Ausmaß in dem Europa betroffen ist, möglicherweise auch überhaupt nicht, wenn durch Forschungsergebnisse festgestellt wird, dass diese weiterführenden Produkte als Infektionsquelle ausscheiden.

Es wird noch viel Geld in die Forschung investiert werden müssen, um hier Hinweise zu bekommen.

Wichtig wird es auch sein, im Rahmen der Forschung zu klären, welche Folgen von der Kadaverentsorgung über den Magen anderer Tierarten (Hühner, Schweine, Fische) zu erwarten sind. Denn auch die BSE-Folgen haben daran nichts Grundlegendes geändert.

Zu den notwendigen Folgerungen muss die Politik schon jetzt durch die Verbraucher gezwungen werden. Wenn die Politiker in Deutschland selbst, auch durch die Abhängigkeiten vom ständigen Geldzufluss der Nutznießer der Illegalen Entsorgungspraktiken nicht die Kraft aufbringen, dann muss zwingend die EU tätig werden.

Dass die Entsorgung der Abfälle aus Tierkadavern durch Einschleusung in die Nahrungskette politisch verursacht wurde, ergibt sich aus der Art der europäischen Landwirtschaftspolitik, die vor allem von Selbstversorgung auf einem Preisniveau deutlich über dem Weltmarktpreis ausgeht. Erst diese mit über 28 Milliarden jährlich in Deutschland subventionierte Landwirtschaftspolitik führte dazu, dass Bauern mehr produzieren, als das eigene Land an Nahrung für die Tiere her gibt. So musste Kraftfutter eingekauft werden, in denen, um den hohen Nährwert zu erreichen, u. a. Kadavermehl beigemischt wurde. Damit die Bauern nicht merken, was da zur Verfütterung angeliefert wird, brauchten die Inhaltsstoffe auf den Säcken nicht mehr deklariert werden. Sicherlich haben sich die Futtermittelhersteller oder deren Lobbyisten nicht nur mit einem Handschlag bei der Politik bedankt. Es wäre auch ohne Kadavermehl gegangen, weil eine vergleichbare Nährwirkung auch z.B. mit Sojabohnen zu erreichen war. Nur müssen Sojabohnen in den großen Erzeugerländern außerhalb der EU gekauft werden. Verständlich wird die Kadaververfütterung vor dem Hintergrund, dass Abfälle, wie zum Beispiel Tierkadaver geringere Kosten bei gleichem Nährwert verursachen und zusätzlich die Entsorgungskosten durch die Einschleusung der Abfälle in die Nahrungskette eingespart wurden.

Diese Politik führt zu der aberwitzigen Situation, dass in der EU Fleisch in minderer Qualität zu Preisen produziert wird, welches deutlich über den Weltmarktpreisen liegt. Daran kann sich auch zukünftig nichts ändern, weil die Möglichkeiten der Fleischwirtschaft in der amerikanischen Steppe oder der argentinischen Pampas anders sind als in Europa. Dort leben die Rinderherden zu Hunderttausenden frei und ernähren sich natürlich. Nach Berechnungen hat ein Rind in der Argentinischen Pampas 1,5 Hektar, also 15.000 qm Weideland für sich. Das heißt, auf einer solchen Fläche würden auch 50 Rinder mehr als genug zum Fressen finden. Dieses natürlich gezüchtete Fleisch wird jedoch durch Schutzzölle und Einfuhrbeschränkungen zum Schutz unserer Bauern vom EU-Markt ferngehalten, obwohl allein in Argentinien genug Fleisch produziert werden könnte um den EU-Markt mit Fleisch zu versorgen. Tatsächlich erlaubte die EU in 2000 nur den Import von 28.000 Tonnen Rindfleisch im Jahr. Mehrmengen werden mit so hohen Zöllen belegt, dass sich niemand mehr dieses Fleisch kaufen kann. Hier schließe ich diesen Beitrag mit der Anmerkung "Guten Appetit".

Für den Fall, dass sie im eigenen Gesundheitsinteresse nun auf die wesentlich teureren Öko-Produkte ausweichen wollen. Im Mai 2002 ging die Bombe für die unter einem Ökologo wirtschaftenden Landwirte hoch. In diesen Produkten wurde das seit Jahren in der EU verbotene Pflanzengift Nitrofen gefunden und von den privaten Prüfinstituten, bzw. den informierten staatlichen Stellen über Monate geheim gehalten. Ein zweites Mal "Guten Appetit" Besonders blamiert ist die neue mit viel Lorbeeren geschmückte Landwirtschaftsministerin Künast, die immerhin von einer Kehrtwende der landwirtschaftlichen Produktion sprach und über staatliche Förderungen einen Anteil von 20% ökologisch erzeugter Produkte anstrebte. Was zuerst wie ein Einzelfall aus Brandenburg aussah, hatte am 28.05.2002 schon Produzenten in drei Bundesländer erfasst. Und was typisch für Skandale in Deutschland ist, in allen Bundesländern waren die Gifte in den Lebensmitteln seit Monaten bekannt und wurden verschwiegen. Zumindest die Umweltministerin wurde nach ihrer eigenen Darstellung von den ihr unterstellten Behörden nicht informiert. Offensichtlich auch eine eingefahrene Folge des Berufspolitikerunwesens, welches dazu führt, dass sich niemand mehr dafür interessiert, wer gerade Minister ist. Ob die Unkenntnis des Bundesministeriums aber stimmt, wird am 5.06.2002 in den Medien schon angezweifelt. Es ist offensichtlich, dass die Nitrofenbelastung bestimmter Ökoprodukte bereits im September 2001 bekannt war und im Februar 2002 auf der BIO-Fachmesse in Nürnberg unter Fachleuten diskutiert wurde. Eine Veranstaltung, an der auch Mitarbeiter des Verbraucherschutzministeriums teilgenommen haben sollen. Konkret in die Behördenpraxis übersetzt würde dies bedeuten, man wusste es seit Monaten ist aber offiziell, so per Einschreiben mit Rückschein nicht informiert worden. Auch der politische Schnellschuss, dass man am 3.06.2002 die Vergiftung der Öko-Produkte als aufgeklärt bezeichnet hat, in dem man eine als Getreidelager genutzte Halle aus Malchin in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt hat war eben ein Schnellschuss, der schon wenige Tage danach wiederlegt wurde. Anschließend wurde auch international nach Produkten aus Deutschland gefahndet und mit Erfolg.

Die Folgen für die ökologisch produzierenden Betriebe zeichneten sich am 30.05.2002 ab, als bekannt wurde, dass der Handel reihenweise ökologische Produkte aus den Regalen nahm. Dies setzte sich in der Folgewoche fort. Hier ist anzumerken, dass der Handel sowieso nur unter erheblichem politischen Druck diese Produkte in das Warensortiment aufgenommen hatte und komplette Ökosortimente, neben den konservativ produzierten artgleichen Waren auf den teuren Ladenflächen anbot. Es ist zu befürchten, dass der Handel zukünftig sehr vorsichtig mit seinen Flächen umgeht und diese nicht für irgendwelche dogmatisch geprägten Produktideen zur Verfügung stellt, die nicht mehr das Vertrauen der Verbraucher genießen. Und das die Verbraucher enttäuscht sind, dass bemerkten die Anbieter der Ökoprodukte sehr schnell durch fehlende Umsätze. Unmittelbar nach den ersten Aufdeckungen waren die Ökoläden, auch diese gibt es in den Städten in sehr großer Zahl verweist. Verkäufer und Kassierer standen gelangweilt herum und hatten keine Kunden. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass einige wenige verbrecherisch Handelnde eine ganze Branche in Schieflage bringen, was insbesondere bei den vielen entstandenen Ökoläden zu vielen Konkursen mit den entsprechenden Folgen für die Eigentümer führt. Aber auch die Produzenten, die vorwiegend auf kleineren, für die herkömmliche Massenproduktion ungeeigneten Höfen die Öko-Produkte herstellten, werden in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Denn wenn der Handel die Regale erst einmal geräumt hat, wird es Jahre dauern, bis die Ökoprodukte wieder angeboten und vom Verbraucher angenommen werden. Dies alles dank unserer ausgefeilten Entsorgungs- oder besser Schieberwirtschaft. Am verheerendsten wirken sich hier die Verschleppungstaktiken der Politiker und der Öko-Verbände aus. Gerade die Ökobranche konnte nur mit dem Vertrauen der Verbraucher die erheblich höheren Preise der anders produzierten Produkte am Markt durchsetzen. Nachdem die Verbraucher nun erfahren mussten, dass die von ihnen gekauften Produkte mindestens teilweise mit Giften belastet waren, die in billigeren herkömmlich hergestellten Produkten nicht denkbar waren ist das Vertrauen zerstört. Auch die Tatsache, dass viele hauptamtlichen Funktionäre der Ökobranche seit Monaten von dem Gift in den vertriebenen Lebensmitteln wussten und schwiegen wird den Vertrauensverlust auch in der Zukunft verfestigen. Dies wird auch dadurch verstärkt, dass auch am 5.06.2002 noch gemauert wurde und die Funktionäre unverändert für die Verbände "segensreich" wirken dürfen. Sie wurden also nicht gefeuert. Auch Schadenersatzforderungen der mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit in den persönlichen Konkurs gehenden vielen kleinen Händler und Produzenten sind nach unserer Rechtsordnung ausgeschlossen und die Politik und die Medien werden sich nach eine Abflachung der Diskussion für diese Verlierer nicht mehr interessieren.